Grüner Star – Glaukom

Erkrankung

Der grüne Star (Glaukom) ist eine Sammelbezeichnung für Erkrankungen des Auges, die mit einem kontinuierlichen Nervenfaserverlust einhergehen. Als Folge entstehen Gesichtsfeldausfälle, die für den Patienten zunächst unbemerkt bleiben. Einmal eingetretene Schädigungen von Nervenfasern sind bislang nicht umkehrbar. Ein häufiger Risikofaktor ist der erhöhte Augeninnendruck.

Man unterscheidet zwischen unterschiedlichen Glaukomformen:

  • primäres Weitwinkelglaukom
  • primäres Winkelblockglaukom
  • akutes Winkelblockglaukom
  • kongenitales (angeborenes) Glaukom
  • sekundäres Glaukom (im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen)

Diagnostik

Für die Diagnostik stehen verschiedene, sich ergänzende Untersuchungsverfahren zur Verfügung:

  • Untersuchung mit der Spaltlampe
  • Augeninnendruckmessung (Tonometrie): Applanatorisch, Reboundtonometrie (Icare®) und Dynamic Contour Tonometer PASCAL
  • Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie): Schwellenperimetrie (Humphrey) und Konturperimetrie nach Goldmann
  • Hornhautdickenmessung (Pachymetrie)
  • Untersuchung des Kammerwinkels (Gonioskopie)
  • Darstellung des Sehnerven und der retinalen Nervenfaserschicht mit bildgebenden Verfahren: Heidelberg Retina Tomographie (HRT) und Optischer Kohärenz Tomographie (SPECTRALIS®, Optovue XR Avanti, Zeiss Swept Source OCT)
  • Tages-Druckprofil (ambulant)

Konservative Therapieverfahren

Je nach Glaukomform gibt es verschiedene Strategien der Behandlung. In aller Regel wird ein Glaukom zunächst medikamentös mit Augentropfen behandelt. Diese vermindern entweder die Produktion des Kammerwassers im Auge und/oder sie verbessern den Abfluss desselben, so dass der Augeninnendruck gesenkt werden kann. Die Therapie muss nach Effektivität und Verträglichkeit regelmäßig durch Ihren Augenarzt kontrolliert werden. Kurzfristig kann der Augeninnendruck auch durch eine Tabletteneinnahme reguliert werden. Sollte ein niedriger Blutdruck im Zusammenhang mit einem Glaukom stehen, kann die Anhebung des Blutdruckes auch therapeutisch sinnvoll erscheinen.

Operative Therapieverfahren

Gelingt es nicht, das Glaukom bei maximaler medikamentöser Therapie ausreichend zu behandeln, d.h. der Zieldruckbereich wird nicht erreicht oder das Glaukom schreitet weiter fort, muss die Durchführung einer Operation erwogen werden. Hierfür stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung:

  • Fistulierende Verfahren: Goniotrepanation (Trabekulektomie), Drainage-Implantate
  • Nicht-fistulierende Verfahren: Kanaloplastik
  • Iridektomie / Iridotomie
  • Zyklodestruktive Eingriffe
  • Micro-invasive glaukomchirurgische Implantate (MIGS): iStent inject™, XEN™ Gel Stent

Welches Verfahren zu empfehlen ist, wird individuell je nach Glaukomart und Glaukomstadium entschieden.