Welt-Glaukom-Woche 2024

Bewusstsein schaffen für gesunde Augen

 

Welt-Glaukom-Woche vom 10. bis 16. März 2024

 

 

 

Jeder Zweite weiß nichts von seinem grünen Star –

 Früherkennung kann vor Erblindung schützen

Jedes Jahr im März wird die Welt-Glaukom-Woche begangen, eine wichtige Zeit, um das Bewusstsein für eine der führenden Ursachen für Erblindung weltweit zu schärfen. Glaukom, auch bekannt als Grüner Star, ist eine progressive Augenerkrankung, die den Sehnerv schädigt und unbehandelt zur irreversiblen Sehbehinderung oder sogar zum Verlust des Sehvermögens führen kann. Obwohl die Erkrankung nicht heilbar ist, kann sie durch rechtzeitige Erkennung und angemessene Behandlung effektiv kontrolliert werden.

Warum ist die Aufklärung so wichtig?

Ein Hauptproblem beim Glaukom ist, dass es oft asymptomatisch verläuft und daher von den Betroffenen oft nicht rechtzeitig erkannt wird. Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass sie an Glaukom leiden, bis bereits erhebliche Schäden am Sehnerv aufgetreten sind. Die Welt-Glaukom-Woche spielt daher eine entscheidende Rolle bei der Aufklärung der Öffentlichkeit über die Risikofaktoren, die Bedeutung regelmäßiger Augenuntersuchungen und die Verfügbarkeit von Behandlungsmöglichkeiten.

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In einer aktuellen Pressemitteilung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) wird anlässlich der Welt-Glaukom-Woche auf die Wichtigkeit der Aufklärungsarbeit hingewiesen:

„Das Glaukom ist eine Volkskrankheit, die mit zunehmendem Lebensalter immer häufiger wird. Typisch für das Glaukom ist eine schmerzlose Sehverschlechterung, die bis zur Erblindung führen kann. Ursache ist ein fortschreitender Verlust von Sehnerven-Zellen, der oft erst spät bemerkt wird. „Das liegt daran, dass die Ausfälle beim Sehen sehr langsam zunehmen und lange durch das Gehirn und über das andere Auge ausgeglichen werden“, erklärt Professor Dr. med. Verena Prokosch von der Sektion Glaukom der DOG. „Aufgrund dieser schleichenden Entwicklung ist die Dunkelziffer unerkannter Glaukomfälle sehr hoch. In Deutschland wissen 56 Prozent nichts von ihrem Leiden.“

Als Folge der Erkrankung fehlen bei Patientinnen und Patienten bestimmte Bereiche im Gesichtsfeld – also in dem Raum, den wir überblicken. So kann es passieren, dass Autofahrende Passantinnen oder Passanten, die die Straße überqueren, nicht wahrnehmen. „Solche Gesichtsfeldausfälle lassen sich nicht durch Brillen, Kontaktlinsen oder andere Hilfsmittel ausgleichen“, erläutert Privatdozentin Dr. med. Dr. rer. biol. hum. Bettina Hohberger von der Sektion DOG-Glaukom. „Auch kann eine einmal eingetretene Sehverschlechterung durch Verlust der Sehnerven-Zellen oft nicht mehr rückgängig gemacht werden.“ Die Sehschärfe bleibt bei einem Glaukom hingegen sehr lange unbeeinflusst.

Um einen Sehverlust durch das Glaukom zu verhindern, sind eine rechtzeitige Diagnose und Therapie entscheidend. „Wir raten daher zu regelmäßigen Terminen bei der Augenärztin oder dem Augenarzt“, betont Professor Dr. med. Stephanie Joachim von der Sektion DOG-Glaukom. „Insbesondere, wenn Glaukomerkrankungen in der Familie bekannt sind, liegt ein erhöhtes Risiko für eine eigene Erkrankung vor.“ Personen mit erblicher Belastung sollten ab 40 Jahren an eine Vorsorgeuntersuchung denken. Zur Früherkennung des Glaukoms können eine Messung des Augeninnendrucks, eine Untersuchung der Nervenfaserdicke in der Netzhaut, eine Beurteilung des Sehnervs sowie eine Untersuchung des Gesichtsfeldes durchgeführt werden. „Vorsorgeleistungen werden in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen, man muss sie privat zahlen“, sagt Joachim.

Ergibt sich bei der augenärztlichen Untersuchung ein hinreichender Verdacht auf ein Glaukom, so besteht die Therapie in der Regel in einer Senkung des Augeninnendrucks. Dazu sind individuell angepasste Behandlungskonzepte notwendig – es stehen verschiedene Augentropfen zur Verfügung, spezielle Lasertherapien oder chirurgische Optionen. „Die Therapie dient nicht der Besserung des Sehvermögens, sondern dessen Erhaltung“, betont DOG-Expertin Prokosch. „Was man durch eine Vielzahl an Studien aber sicher weiß, ist: Eine frühzeitige Diagnosestellung kann Erblindung fast immer verhindern. Angst vor dem Glaukom sollte man daher nicht haben“, so Prokosch.“

Was können Sie tun?

Während der Welt-Glaukom-Woche finden weltweit verschiedene Aktivitäten statt, darunter Vorträge, Informationsveranstaltungen und weitere Initiativen. Diese zielen darauf ab, das Bewusstsein für Glaukom zu schärfen und die Bedeutung regelmäßiger Augenuntersuchungen zu betonen. Hier sind einige mögliche Schritte, die Sie ergreifen können, um sich zu engagieren und Ihre Augengesundheit zu schützen:

  1. Informieren Sie sich: Lernen Sie die Risikofaktoren für Glaukom kennen, darunter ein erhöhter Augeninnendruck, eine Familiengeschichte der Erkrankung, fortgeschrittenes Alter und ethnische Zugehörigkeit.
  2. Regelmäßige Augenuntersuchungen: Lassen Sie Ihre Augen regelmäßig von Ihrer Augenärztin oder Augenarzt überprüfen.
  3. Verbreiten Sie das Bewusstsein: Teilen Sie Informationen über Glaukom mit Ihren Freunden, Ihrer Familie und Ihrer Gemeinschaft. Je mehr Menschen über die Erkrankung wissen, desto eher können sie rechtzeitig Maßnahmen ergreifen.

Die Welt-Glaukom-Woche bietet eine einzigartige Gelegenheit, das Bewusstsein für eine ernste Augenerkrankung zu schärfen, die Millionen von Menschen betrifft. Indem wir uns zusammen engagieren und Informationen verbreiten, können wir dazu beitragen, das Risiko für Glaukom zu reduzieren und die Sehgesundheit weltweit zu verbessern.

Machen Sie diesen März zur Zeit des Handelns

und der Aufklärung über Glaukom!

Ihr Augenärzte vom Augenzentrum am St. Franziskus-Hospital Münster