Fortbildung „Telemedizinische Patientenversorgung – Arbeiten mit dem Kooperationsportal“

Bereits seit einigen Jahren ist das Augenzentrum am St. Franziskus-Hospital mit anderen niedergelassenen Augenärzten über das Kooperationsportal vernetzt und leistet so einen Beitrag zur telemedizinischen Versorgung der Patienten. Eine gute Zusammenarbeit sowie eine qualitativ hochwertige Versorgung stehen dabei im Mittelpunkt. Am 14. November 2018 fand wieder eine Fortbildung für alle am Kooperationsportal teilnehmenden Praxen statt. Rund 35 Teilnehmer konnten im Augenzentrum am St. Franziskus-Hospital begrüßt werden.

Zu Beginn hat Kai Rothaus, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Augenzentrum am St. Franziskus-Hospital, einen Vortrag zu dem Thema „Versorgungsqualität der mittels Kooperationsportal betreuten Patienten“ gehalten. Es wurde ersichtlich, dass die Patienten im Kooperationsportal die erforderliche und empfohlene Anzahl an Injektionen erhalten, um eine Verschlechterung des Sehens zu verhindern. Verschiedene Studien (Aura, Ocean) hingegen zeigen, dass diese Ergebnisse im klinischen Alltag in aller Regel nicht erreicht werden. Außerdem wurde der Zeitraum zwischen Therapieentscheidung und der durchzuführenden Behandlung (Latenzzeit) analysiert, da auch hier eine zu große Verzögerung zu einer Verschlechterung der Sehleistung führt. Die Studienlage (z.B. Ocean-Studie) zeigt hier, dass die Latenzzeit zwischen Therapieentscheidung und Injektion offenbar davon abhängt, ob die Untersuchung bei einem konservativ tätigen Augenarzt oder bei einem Augenchirurgen stattfand. Patienten eines operativ tätigen Augenarztes wurden schneller behandelt. Bei den von uns in Kooperation betreuten Patienten gibt es diese Diskrepanz nicht. Im Gegenteil, auch hier erreichen wir bessere Ergebnisse als die Anwendungsbeobachtungen Aura und Ocean zeigen.

Kai Rothaus konnte so in seinem Vortrag zeigen, dass die gemeinsamen Patienten den fachlichen Empfehlungen entsprechend gut bzw. sogar besser behandelt werden. Von der Kooperation der niedergelassenen Augenärzte am Wohnort und dem Augenzentrum profitieren die Patienten in entscheidendem Maße. Weitere Informationen über das Kooperationsportal erhalten Sie hier.

In einem weiteren Beitrag informierte Charlotte Ohlmeier über technische und inhaltliche Neuerungen des Kooperationsportals. Durch Ergänzungen der Formulare ist der Austausch von Bildern nun für zusätzliche Diagnosen durchführbar. Die telemedizinische Versorgung ermöglicht einen Austausch der Untersuchungsergebnisse in strukturierter und qualitativ hochwertiger Form. Und auch das ganz praktische tägliche Arbeiten in dem Kooperationsportal wurde durch technische Nachbesserungen vereinfacht. Außerdem konnten Fragen geklärt und Ideen für die weitere Entwicklung des Kooperationsportals gesammelt werden.

Ein Erfahrungsaustausch über die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten, Methoden und Verfahren bei der Bildaufnahme fand anschließend in Kleingruppenarbeit direkt an den OCT-Geräten statt. Der Austausch zwischen allen teilnehmenden Praxen wurde bei einem Imbiss in den Räumlichkeiten des Augenzentrums am St. Franziskus-Hospital fortgeführt.